Burnout: Notbremse von Körper und Seele
Wenn die Batterie leer ist. «Er hatte es weit gebracht…» mit diesem Zitat beginnt ein Porträt des Burnout-Betroffenen Alex L. auf der Webseite Burnout-Info.ch. Mit Mitte Zwanzig hatte er bei einer prestigeträchtigen Top-Managementberatung angefangen. Dieser Job war verbunden mit immer mehr Anforderung, neuen Problemstellungen und mit einem sehenswerten Image. Bei nur fünf Stunden Schlaf hat sich das Burnout langsam eingeschlichen.
Die grosse Ernüchterung kam mit einem grossen Projekt, bei dem vieles schief lief. Dazu kam die schlechte Beurteilung seines Vorgesetzten trotz grossem Einsatz von Alex L. Nicht nur der Druck seitens der Firma nahm zu, auch seine Freundin hatte genug, da er nur noch für die Arbeit lebte. Eines Tages nach einer Sitzung kam der Kreislaufkollaps: Diagnose «Burnout»!
Burnout, wenn nichts mehr geht.
Grenzen sind ein Schutz
Was hat Alex L. letztendlich mit seinem enormen Einsatz gewonnen und was alles verloren? Diese Fragen dürfen ganz kritisch gestellt werden und sie sind bewusst provokativ. Eines der höchsten Güter eines Menschen ist die Gesundheit. Wer meint, mit immer weniger Schlaf noch mehr leisten zu können, täuscht sich. Der Körper ist vergänglich, das Leistungsvermögen nimmt mit zunehmenden Alter immer mehr ab. Das sind natürliche Grenzen, die uns gesetzt sind. Grenzen sind auch ein Schutz vor Ausnutzung und sie fordern den gesunden und bewussten Umgang mit den vorhandenen Ressourcen.
Von dieser Einstellung profitieren letztendlich alle – der Arbeitgeber, der Arbeitnehmende, die Gesellschaft und auch die Wirtschaft.
Wer ausgeglichen lebt, kann länger und vor allem auch zuverlässiger leisten.
Der grosse Vorteil solcher Mitarbeiter ist die jahrelange Erfahrung. Neue Mitarbeiter einstellen kann schnell einmal teuer werden, zumal die krankgeschriebenen zusätzlich Geld kosten. Gesunde Menschen lösen weniger Kosten aus, davon profitiert auch die Allgemeinheit.
Burnout, wenn der Kopf voll und die Batterie lehr ist.
Design your Life befor it designs you – Leben ganz bewusst gestalten
«Gestalte dein Leben, bevor es dich gestaltet», so lautet das Motto der Firma Talkmotion.ch. Ein Burnout bedeutet nichts anderes, als dass die zunehmenden Anforderungen die eigenen Bedürfnisse, ja sogar die eigene Persönlichkeit verdrängen. Man wird gelebt von unrealistischen Erwartungen, ausgelöst durch zu hohe Zielsetzungen und die Gier nach Geld und Macht. Sein Leben bewusst zu gestalten hilft, ein Burnout zu verhindern und fördert das verantwortungsbewusste Handeln.
Burnout Präventionen
«Du willst anders sein? Andere gibt es schon genug!» – lautet ein Zitat des bekannten Buchautors und Entertainers Dr. med. Eckart von Hirschhausen.
Damit will er ermutigen, sich selbst zu sein und nicht nach dem Image von unerreichbaren Idolen, oder nach Geld und Macht zu streben.
Es gibt andere, durchaus sehr lebenswert Werte, die es zu entdecken gibt und die reich machen. Anders reich. Man darf seine Einzigartigkeit erkennen. Diese definiert, was möglich ist (gabenorientiert), und was nicht. Das ist Reichtum, der sich vielleicht nicht im gleichen Umfang in Geldgewinn auszahlt, dafür hat man noch Zeit, das Geld auch auszugeben.
Die Gefahr eines Burnouts ist ernst zu nehmen! Ein frühzeitiges Gespräch mit einem Arzt, Coach oder einer Lebensberatung hilft, sich selbst wahrzunehmen und die Selbstreflexion zu fördern.
Motto: Sich erkennen, akzeptieren und sich sinnvoll «managen» – eine der wichtigsten Voraussetzungen, um ein Burnout möglichst zu verhindern.
© Christliche-Lebensberatung.ch – überarbeitet am 12.3.2020 (ar)
Videotipp: Evelyine Binsack: Höhenflüge und Abstürze
Wenn am Morgen der Wecker von Evelyne Binsack losgeht, dann schreit ihr energiegeladener Körper nach Bewegung. Schon als junges Mädchen zieht es sie ständig in die Natur. Mit zunehmendem Alter verwandelt sich ihre Abenteuerlust in professionellen Extremsport. Im Alter von 22 Jahren klettert sie durch die Eiger-Nordwand. Es ist der Anfang diverser abenteuerlicher Grosstaten: Ihre Eispickel krallten sich an den Mount Everest und ihre Beine trugen sie an den Nord- und Südpol. «Das Überwinden von Ängsten und Zweifeln bedingt, mutige Schritte zu wagen, viel betretene Pfade zu verlassen und Unsicherheiten nicht zu ignorieren, sondern als Herausforderung anzunehmen», ist Evelyne Binsack überzeugt.
Aber ihre Trips brachten sie auch an die Schwelle zum Tod, beinahe zu einem Burnout am Berg und zu Sturztraumata.
Gebete, Meditationen und grosser Respekt gegenüber dem Schöpfer der Erde begleiteten sie bei ihren Expeditionen. Heute fühlt sich Evelyne Binsack auch abseits der grossen Abenteuer daheim. Ihr Rucksack ist randvoll mit Erlebnissen von nah und fern.