Predigt: leben mit Gott
Was ist eine Predigt eigentlich? Ein Refereat von einem Theologen? Eine Überzeugung eines Menschen, die im konkreten Handeln zum Ausdruck kommt? Welche Ziele hat sie? Das Thema «Predigt» hier im Fokus, inklusiv weiterführende Tipps für online Predigten.
«Immer wieder sonntags kommt die Erinnerung», … heisst ein alter Schlager. «Immer wieder sonntags» gehen Menschen in den Gottesdienst ihrer bevorzugten Kirchgemeinde. Die einen lieben es poppig und rockig, andere bevorzugen einen etwas feierlicheren Stil.
Ihr gemeinsames Ziel: Hören, was Gott sagt.
Wer regelmässig in die Kirche geht, wünscht sich Gemeinschaft und Wegweisung für den Alltag.
Eine Predigt hat unterschiedliche Aufgaben: Unser eigenen Leben überzeugend vorgelebt und Verkündigung im Gottesdienst
Was ist eine Predigt?
Unter einer Predigt wird ganz Unterschiedliches verstanden. Zum Beispiel eine Auslegung einer Textstelle aus der Bibel, begleitet von geistlichen Liedern. Manchmal gehört ein Erlebnisbericht dazu: Menschen erzählen, was sie mit Gott erlebt haben.
Andere verstehen unter einer Predigt praktisch gelebtes Christ Sein.
Sich Zeit nehmen für Mitmenschen, sich engagieren für andere, die vielleicht in Not sind und nicht mehr weiter wissen. Im Sinne von gelebter Überzeugung, damit andere sehen können, was Christ Sein bedeuten kann.
Theorie – Praxis: die Balance finden
In der Bibel gibt es Textstellen, die den Ausdruck Predigt als Verkündigung mit Worten schildern. Trotzdem ist das Leben der Christen absolut mitentscheidend, ob das Gesprochene überzeugt oder nicht. Konstruktiv gelehrtes und gelebtes Christ Sein ist sehr aussagekräftig, Negatives auch.
«Du brauchst mich nicht zu missionieren. Es ist dein Leben, das mich entweder überzeugt oder nicht.»
Dies die Aussage einer Frau, im Gespräch mit der Frau des Schreibers dieses Artikels. Eine andere Frau beschreibt ihre Begegnungen mit Christen als «peinlich». «Man weiss genau, jetzt kommt das obligate Bekenntnis.» Es sieht so aus, als ob Christen «bekennen» müssen, damit ihr Gewissen beruhigt ist. «Ich lese nur die Bibel!» hat ein Laien-Prediger stolz verkündet, weil er sich nicht von anderem beeinflussen lassen möchte. Dahinter steckt der gute Wille, nur nach den Geboten von Gott zu leben.
Missioniert zu werden, kommt nicht gut an.
Im Leben stehen, statt sich eine eigene, abgesonderte Welt aufzubauen
Um in der Gesellschaft mitreden und –prägen zu können, muss man doch auch den aktuellen Stand der Dinge kennen. Wissen, was wo läuft.
Durch den Praxisbezug ergeben sich Antworten, Wegweisungen für nachvollziehbares, praktisches Evangelium. Es entwickelt sich ein Interesse nach mehr Informationen.
Predigt bedeutet auch Verkündigung zu praktischem und authentischem Leben mit spür- und sichtbarer Überzeugung vom christlichen Glauben. Einstudierte Phrasen, zwanghafte Bekenntnisse, Unterschriftensammlungen für Dinge, die niemand so richtig interessieren und aufgesetztes, bewusst demonstratives Verhalten den immer gleichen Reizthemen gegenüber lösen nur Befremdung aus.
Vertrauen gewinnen durch Vorstellbarkeit
Menschen können bekanntlich nur etwas vorstellen, das sie bereits in irgendeiner Form erfahren, gesehen, gehört, gefühlt, beziehungsweise verstanden haben. Es muss etwas Vorstellbares sein.
Das bedeutet:
Was nicht nachvollziehbar ist, schafft kein Vertrauen.
Evangelium leben ist eine Herausforderung, es ist Basic. Es ist der Umgang mit dem Leben und seinen Herausforderungen, dem Hinfallen und wieder Aufstehen. Dem vorwärts Gehen auf ein bestimmtes Ziel zu, trotz unbeantworteter Fragen, trotz eigener Vergänglichkeit. Angetrieben von Hoffnung, von Gottes Zusagen und der Gewissheit, dass das Leben nach dem Tod unendlich ist.
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© Christliche-Lebensberatung.ch – überarbeitet am 27.2.2020 (ar)