Garten und Leben sind weitgehend planbar
Wir planen viel. Der Grund dafür ist einfach: Planen beutet mehr Effizienz (das Richtige im richtigen Moment tun) und mehr Erfolg. Wir versuchen, im Vorfeld möglichst viel zu berücksichtigen, damit nichts schief läuft. Gartenplanung und -gestaltung sind gute Beispiele, was es bedeutet, Planung und Wachstum auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Und unser Garten hat noch eine zusätzliche Botschaft an uns: Wachstum braucht Geduld.
Die Themen im Überblick:
Garten und Leben sind weitgehend planbar
Schöpfung wird sichtbar
Ein Garten ist im Grunde genommen ein Sinnbild für Leben und Wachstum. Für Schöpferisches.
Was wir säen, das ernten wir. Was wir pflegen, wächst. Was vernachlässigt wird, stirbt im schlimmsten Fall ab. Nichts bleibt gleich. Werden und Vergehen wird sichtbar. Was keine Grenzen bekommt, wuchert.
Steht eine Pflanze an einem ungünstigen Standort, wächst sie langsamer, wenn überhaupt. Im Garten wird sichtbar, was es heisst, optimale Rahmenbedingungen zu schaffen.
Pflanzen ins richtige Licht zu setzen und die Auswirkungen davon beobachten zu können. Ruhezeiten werden eingehalten, sie sind akzeptiert als Teil des Lebens. Und ganz wichtig:
Der Garten zeigt uns, dass wir Teil eines Ganzen sein dürfen. Wir haben unseren Platz und dürfen wachsen.
Mehr oder weniger. Beides ist O. K., wenn wir das Gesamtbild, die Gemeinschaft sehen.
Gartenplanung auf unser Leben übertragen
Der Garten hätte uns im Grunde genommen viel zu sagen
Teil sein eines Ganzen. Leben im Verbund. Näher zusammen oder weiter auseinander. Wind, Sonne, Regen, Schatten, Temperaturunterschiede. Diese Elemente sind ein Sinnbild für Herausforderungen im Leben.
Sie können beides bewirken. Leben und Sterben. Das Wachstum der blühenden und gedeihenden Pflanzen ist der vorgelebte Beweis, dass trotz Herausforderungen Frucht entstehen kann.
Ohne gegenseitige Wahrnehmung und Ergänzung (im Sinne von «Biodiversität» = das auf der Erde existierende Leben in seiner gesamten Vielfalt) und ohne die Erfüllung von Grundbedürfnissen ist Wachstum fast nicht möglich.
Unsere Beziehungen, unser Alltag, unsere Erde und unsere Wirtschaft – vieles lebt von Wachstum und der Gemeinschaft.
Schnecken, langsam aber unermüdlich. Still und leise nehmen sie Einfluss auf unseren Garten. Auch im Leben gibt es Dinge, die still und leise sind (z. B. gesellschaftliche Entwicklungen) und beobachtet werden müssen.
Gartenplanung und -gestaltung auf unser Leben übertragen
Ich versuche, das Bild des Gartens auf unser Leben zu übertragen. Planung hat viel mit Gestaltung zu tun. Wie im realen Leben. Fast wie der Umgang mit Menschen. Optimale Bedingungen schaffen, damit sich möglichst viel entfalten kann. Doch Wachstum beinhaltet auch ein Risiko. Weil unklar ist, wie stark es sein wird. Was sich laufend verändert, ist weniger einschätzbar. Braucht mehr Raum. Kann den Rahmen sprengen. Menschen und Pflanzen brechen aus. Überfordern sich und andere. Überschreiten Grenzen. Provozieren. Sie müssen begleitet, geschützt, gestützt oder auch gestutzt werden. Raum und Grenzen für ihre Entwicklung müssen festlegt und zugeteilt werden.
Gartenplanung und -gestaltung ist herausfordernd und spannend. Denn Wachstum ist wie gesagt, Chance und Risiko zugleich. Raum und Leben gestalten. Bedürfnisse erkennen. Ordnen. Fördern. Pflegen. Schöpferisch eben.
© christliche-lebensberatung.ch, 19.3.24, überarbeitet am 14.6.2024, Autor: Andreas Räber, Naturfotograf und Gartenliebhaber
Weiterführende Tipps aus dem WWW zum Thema Garten
- Quellenangabe: bafu.admin.ch – Was ist Biodiversität?
- Keller-Meier-Gartengestaltung.ch: Gartenplanung Region Zürcher Oberland
- haus-planen.ch: Gartenplanung und Gartenbau: den Garten planen und umsetzen