Was ist Leben? Lebenszeit. Aufbruch zur bewussten Gestaltung
Was bedeutet Leben? Einen vollen Terminkalender? Erfolg im Beruf? Eine grosse Familie? Reflektiere ich die Schlagzeilen aus diversen Medien, stelle ich fest: Es geschieht viel in dieser Welt. Das meiste, worüber berichtet wird, sind die Auswirkungen von Überzeugungen und Handlungen von uns Menschen… Wir gestalten Leben. Ich gehe davon aus, dass in dieser Welt viel Gutes getan wird, über das nicht berichtet wird. Nichts desto trotz fühlt sich das Leben oft – vielleicht sogar meistens – als Herausforderung an. Je nach der Art und Weise, wie wir etwas beurteilen und damit umgehen. Was heisst eigentlich Leben?
Die Themen im Überblick:
Was ist Leben? Lebenszeit. Aufbruch zur bewussten Gestaltung. Den Blick hinter die Kulissen wagen.
Geburt, Beruf – Vom Sein zum Wirken
Menschen werden geboren, dann nach bestem Wissen und Gewissen erzogen, gebildet und ausgebildet.
Menschen wollen Freunde und Freude haben. Dabei sein und etwas bewirken können.
Oft ist auch die Sinnfrage ganz wichtig. Insbesondere, wenn man älter wird und die geschätzte Hälfte des Lebens überschritten hat. Wir möchten doch etwas Gutes aufbauen und unsere Gaben einsetzen, um etwas möglichst Bleibendes zu gestalten.
«Ziel ist es, aus dem Leben eine gute Geschichte zu machen»
(Quelle und © Zitat: Buch «Wendepunkte im Lebenslauf» – Jörg Willi – Klett-Cotta Verlag)
Work Life Balance als Pflicht
Bewusstes Gestalten. Ja. Ja gerne!
Das ist allerdings nicht unbeschränkt möglich. Sind wir nicht zu einem grossen Teil in unserer Arbeit und auch in unserem Privatleben den bestehenden Gegebenheiten ausgeliefert? Dem Tempo der Wirtschaft (je nach Branche verschieden), dem Druck durch Soziale Medien oder den hohen Anforderungen durch die Schule der Kinder, Vereine etc. Überall dabei sein, zu 100 Prozent und das möglichst rund um die Uhr.
«Haben wir uns jemals die Frage gestellt, wie viel von dem, was wir tun, wirklich nötig ist?»
Was wir tun könnten, im Vergleich zu dem, was unser Körper und unsere beschränkte Zeit zulassen, kann sich mitunter sehr unterscheiden.
Nicht die Möglichkeiten dürfen unser Mass der Dinge sein.
Es geht nicht ohne Prioritätensetzung, nicht ohne Work Life Balance!
Work-Life-Balance bewusst in den Alltag einbauen. Sie Abwechslung und Bewegung gönnen.
Neues Leben ist angesagt
Wie kann man sein Leben noch gestalten?
Es mag für viele egoistisch klingen, wenn man auf sich und seine Bedürfnisse hört – und nicht überall dabei ist, dabei sein muss.
Die Schweiz ist ein Land von Vereinen. Laut NZZ Artikel (3.1.2011) Die Vereine – die heimlichen Pädagogen – leisten rund 100 000 Schweizer Vereine einen beachtlichen Beitrag zur Bildung. Jeder Verein will Mitglieder und darum verzeichnen auch einige einen Rückgang. Dazu kommen die enormen Erwartungen seitens einer immer dynamischer werdenden Wirtschaft.
Pflicht und Erwartungen erfüllen zu wollen, kann zu einer Dauerbelastung führen. Es ist ja nicht so, dass man nicht will. Vielmehr so, dass man diesen Zustand auf Dauer nicht aushalten kann!
Neues Leben ist angesagt.
Zeit zu leben
Ich erinnere mich gut an meine Ferien in Tromsø, der sogenannten Nordlichtstadt im Norden von Norwegen.
Nicht nur die Schönheit der Landschaft hat mich beeindruckt, sondern auch die Tempolimiten in der Stadt.
Häufig liegt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit bei 30 Stundenkilometern. Das Tempo drosseln. Erreicht hat man diese veränderte Haltung im hohen Norden mit erhöhten Kontrollen und ebenso erhöhten Bussgeldern. Die Zahl der Unfälle hat sich drastisch verringert.
Entschleunigung. Etwas langsamer angehen und Freiräume, Pausen bewusst einplanen. «Unfälle» verhindern.
Zeit zu leben bedeutet, sich und seine Grenzen zu respektieren. Bedeutet vielleicht mal jemanden zu enttäuschen und dann und wann «Nein» zu neuen Terminen oder Verpflichtungen zu sagen.
«Ich kann nicht mehr!» Diese Aussage eines Reisenden im Bus, der dies mehrmals einer Person deutlich, zum Teil fast schon verzweifelt sagte, ging mir durch Mark und Bein.
Soweit darf es nicht kommen. Ist man soweit ist schon zu weit.
Leben bewuster gestalten: Kleine Schritte sind wichtig und machbar.
Kleine Schritte sind wirksam und machbar
Es geht hier nicht um Rückzug ins Schneckenhaus! Vielleicht gibt es andere Möglichkeiten.
- Pro Tag eine Viertelstunde mehr Ruhezeiten einplanen.
- Ein Amt in einem Verein mittelfristig abgeben.
- Statt Lift fahren, Treppen steigen.
- Das Tram eine Station früher verlassen und sich so mehr bewegen und mehr von der Kultur und dem Leben der Stadt spüren.
- Das Smartphone ab 20 Uhr abstellen.
- Verpflichtungen klar regeln, um unangenehme Überraschungen zu reduzieren
- Sich abgrenzen, wenn die Situation es erlaubt.
- Sich nicht für alles verantwortlich fühlen.
Statt gelebt zu werden, Leben bestimmen. Verantwortung für ein von Gott geschenktes einmaliges und einzigartiges Leben neu wahrnehmen.
© christliche-lebensberatung.ch, 31.6.2017, überabeitet 8.10.2024, Autor: Andreas Räber
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