Neuorientierung: auf zu laufender Veränderung
Am Ende eines Jahres ist es für Unternehmen logisch, Bilanz zu ziehen. Es ist wichtig zu wissen, wie man das Jahr abgeschlossen hat und ob allfällige Korrekturen angebracht sind. Das Gleiche geschieht in unserem Privatleben, wenn vielleicht auch nicht so offensichtlich. Manchmal drängt sich der Wunsch nach einer Richtungskorrektur oder gar Neuorientierung geradezu auf.
«Noch einmal neu beginnen…» Wer kennt diesen Wunsch nicht. Der Blick zurück lässt uns scharf einatmen. Da ist einiges schiefgelaufen. Vielleicht haben wir Menschen verletzt oder haben im Job Schaden angerichtet, der verhinderbar gewesen wäre. Menschsein und Fehler gehören zusammen. Nicht alles lässt sich wieder ins Lot bringen. Die gute Nachricht: Es ist nie zu spät, daraus zu lernen, Neuorientierung konkret anzugehen und der Zukunft eine andere Richtung zu geben. Ganz wichtig für einen Richtungswechsel ist fortwährende Ermutigung und mindestens einen stabilen Halt.
Neuorientierung: Wenn sich der Nebel lichtet und wir immer mehr weitersehen.
Wir brauchen Ermutigung
«Du kannst nicht verlieren. Entweder du gewinnst oder du lernst.»
(Unbekannt)
Dieses Zitat ist sehr ermutigend. Es ist eine Einladung, sich auf das Leben mit all seinen Unsicherheiten und Risiken einzulassen und immer mehr dazuzulernen. Um eine effektive Neuorientierung zu schaffen, sind neue Denkansätze wichtig. Scheitern ist erlaubt, wenn wir aufstehen, hinsehen und daraus lernen.
«Wir sind alle gescheitert, zumindest die Besten von uns»
(James Matthew Barrie)
Ermutigung bedeutet, das zu sehen was wir sein könnten. Im Fokus steht das Potenzial und der Wille, das Ziel weiterzuverfolgen.
«Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.»
(Immer wieder versucht. Immer wieder versagt. Macht nichts. Versuchen Sie es noch einmal. Scheitern Sie wieder. Scheitern Sie besser.)
(Samuel Becket)
Neuorientierung ist ein Prozess ohne Ende
Das Schwierigste an einer Neuorientierung ist die Erkenntnis, dass neue Wege am Anfang mühsam sein können. Sie fühlen sich an, wie wenn wir uns durch tiefen Schnee kämpfen müssten. Am Anfang erscheint es nahezu unmöglich.
Erst wenn wir den neuen Weg immer wieder und wieder begehen, wird es einfacher, die Spur breiter und wir sehen und spüren erste Veränderungen.
Während neue Wege entstehen, entwickeln wir uns weiter. Neuorientierung ein fortwährender Prozess ohne Ende. So gesehen sind wir meistens schon mittendrin. Um Leben bewusst zu gestalten, braucht es einfach mehr Bewusstsein für die laufende Neuorientierung.
Neuorientierung: Wachstum geschieht laufend und oft ohne, dass wir uns dessen bewusst sind.
Was gibt uns Halt?
Veränderungen fallen uns leichter, wenn wir uns auf einen Halt in unserem Leben verlassen oder darauf zugreifen können. Das können die Familie, gute Freunde, Traditionen, Hobbies, der Glaube an Gott etc. sein. Ein Halt vermittelt Heimat und Heimatgefühle helfen uns in stürmischen Zeiten. Sie verringern Ängste und lassen uns gelassener leben.
Eine gewisse Stabilität ist die Grundlage für die Umsetzung von Veränderungen.
Weiter fördert das Bewusstsein, dass wir nicht am Anfang stehen, die Neuausrichtung. Wir mögen eine Kurskorrektur vornehmen, können dabei jedoch auf unsere ganze bisherige Lebenserfahrung zurückgreifen.
Neuorientierung ist wie ein Entscheid an einer Wegkreuzung, einen anderen Weg zu wählen.
Am Anfang des neuen Weges schauen wir immer mal wieder mit gemischten Gefühlen zurück. Nach ersten Erfolgserlebnissen werden wir motivierter und gehen zuversichtlich weiter.
© Andreas Räber, GPI®-Coach – Christliche-Lebensberatung.ch – 10.12.2020