Die verkannte Chance von ADS, ADHS
Über ADS, ADHS wird viel geschrieben. Meistens geht es um Medikamentenabgabe, um Ritalin mit all seinen vor allem negativen Wirkungen. Es geht um Kinder, die den Schulunterricht stören, die ihre Eltern an deren Grenzen und oft weit darüber hinaus bringen. Es geht um Leistung und um Versagen.
Es geht im Grunde genommen um Menschen, die mehr Aufmerksamkeit wünschen und die Welt aus einer anderen Sicht sehen. Einer Sicht, die oft nicht kompatibel ist mit dem, was wir als «normal» definiert haben.
Unsere leistungsorientierte Welt
Leistung. Kinder werden vorbereitet auf die Leistungsvorstellungen der Wirtschaft. In der Schule und in der Familie werden sie auf den Ernst des Lebens getrimmt. Leistung wird in dieser Welt oft mit Annahme der eigenen Persönlichkeit definiert. Wer nicht genug leistet, fühlt sich unbewusst nicht angenommen. Genau dieses Angenommensein aber steigert die Leistung. Zumindest bis zu den Grenzen eines jeden Menschen. Die sind bekanntlich unterschiedlich.
Bei Menschen mit ADS, ADHS ist die Leistung sehr unterschiedlich. Von hochbegabt bis zur unüberwindbaren Mauer.
Je nach Art und Weise, je nach Thema und je nach dem Gefühl und Wissen, ob man als ADS, ADHS Kind angenommen ist oder nicht. So hat es ein Familienvater bei seinen drei Kindern erlebt, die alle dieses Aufmerksamkeitsdefizit Syndrom haben.
ADHS Kinder haben eine andere Wahrnehmung

AHDS, ADS ist für alle beteiligten eine Herausforderung und zugleiche eine Chance.
Nimm meine ADS-, ADHS-Brille und entdecke meine Sichtweisen
Die Sicht von Kindern mit ADS, ADHS ist einzigartig. Auffallend ist vor allem, dass diese Kinder vieles durch die Beziehungsbrille ansehen. «Bin ich angenommen?», «Nimm dir Zeit für mich.», «Siehst du, was ich sehe?» etc. Ausgeprägt ist ihr Spürsinn, ob sie respektiert sind oder nicht. Sie sind misstrauisch, wenn man ihnen nicht vertraut. Ihr latentes Gefühl: Ich genüge nicht. Auffallen ist ihre gefühlte Antwort darauf, wird ihr Lebensstil.
Mühsame Aufklärungsarbeit
Eltern von Kindern mit ADS/ADHS sind speziellen Herausforderungen ausgesetzt. Zum einen stehen auch sie unter Druck. Im Beruf, privat und in der Schule ihrer Kinder. Denn sie führen mehr Gespräche mit den Lehrern, als Eltern mit „normalen“ Kindern. Das ist bei Kindern, die auffallen so. Die sich gegen ein Schulsystem auflehnen, das ihre Sicht und ihre Gefühle nicht wahrnimmt, nicht wahrnehmen kann.
Oft zahlen Eltern den Preis einer gewissen Einsamkeit und müssen ihr Leben umstellen.
Ziehen sich vielleicht zurück. Möchten sich nicht immer erklären, wenn ihr Kind anders reagiert. Wenn es die einfachsten Dinge des Lebens nicht auf die Reihe kriegt.
Aufklärungsarbeit kann sehr mühsam sein. «Rat-Schläge» erhält man von vielen.
Von anderen Eltern, die wissen, wie man erzieht. Von den Eltern der Eltern, die ja auch erzogen haben. Wer kein Kind mit ADS, ADHS hat, kann sich auch nicht in die oft ganz spezifisch familiäre Situation hineinfühlen. Guten Rat erhält man in der Regel beim Kinder- und Jugendpsychologen. Vor allem für die Kinder.
Und die Eltern und anderen Angehörigen?
Ein betroffener Familienvater erzählt:
«Wenn ich auf die 20 Jahre Erfahrung mit drei Kindern mit ADS, ADHS zurückblicke, so hat mir vor allem eines gefehlt: Stabilisierung für uns Eltern.»
Eltern sind die wichtigsten Beziehungspersonen von Kindern. Das gelebte Vertrauen. Doch bei ADS, ADHS braucht es mehr. Geben können Eltern nur, wenn sie selbst bekommen. Wenn sie diesen «ständigen Ruf nach Aufmerksamkeit» aushalten können, ihre eigenen Grenzen kennen. Dann tun sie nicht nur sich selbst einen grossen Gefallen. Auch den Kindern.
ADS, ADHS heisst, die Welt mit sensiblen Augen zu sehen. Es lohnt sich, diese Welt zu entdecken. Viele ehemalige ADS-ADHS Kinder stehen heute mitten im Leben. Gehen ihren Weg.
Wer ADS-ADHS als Chance sehen kann, entdeckt selbst auch neue Sichtweisen, die auf ihre ganz besondere Art reich machen und dem Leben eine ungeahnte Tiefe geben können …
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© Christliche-Lebensberatung.ch – überarbeitet 26.9.2019 (ar)