Weihnachten: Friede, Freude, Mord und dann?
Wie haben Sie die Weihnachtsfeste in Erinnerung? Gemütliches Beisammensein? Lieder singen wie «Oh du fröhliche», «Stille Nacht», «Vom Himmel hoch, da komm ich her»? Gemeinsames Essen, Austausch, Beziehung? Oder anders? Einsamkeit? Das Gefühl, nicht zu genügen, welches in dieser besonderen Zeit stärker vielleicht ist? Vielleicht auch totale Ablehnung von christlichen Werten?
Weihnachten ist eine emotionsgeladene Zeit. Von Liebe bis hin zu Resignation. Oder Ausbruchsdenken. Das «nur noch Weg»-Gefühl.
Am Ende wird es das, was wir daraus machen.
Wie wir dieses Fest beurteilen und gestalten. Geprägt von unseren früheren Erlebnissen und jetzigen Überzeugungen.
Weihnachten: Still und heimlich geschehen und auch heute noch präsent.

Ursprung: Die Ankündigung des lang ersehnten Retters
Ich bin kein Theologe. Soviel ich verstanden habe, wurde in der damaligen Zeit die «neue Herrschaft» Gottes erwartet. Und er kam. Inmitten von verschiedenen Religionen, Strukturen, Hierarchien, Visionen und Kulturen. Inmitten von Erwartungen, Prägungen, Plänen, Schicksalen. In ein im Voraus bestimmtes Land. Zu Menschen mit einer ganz speziellen Überzeugung. Spannungsgeladen. Das ist auch heute noch so. Anders denkende, anders lebende Menschen. Ganz nah. Ganz verschieden. überzeugt von der eigenen Geschichte und Religion.
Ich bin das, was ich glaube. Religion prägt Identität.
In solche Vielfalt kam der lang ersehnte Retter. Zumindest von einer Religion. Davon hörte auch der amtierende König Herodes. Der keinen anderen Machthaber neben sich akzeptierte. Es kam zum Auftrags-Kindermord. Alle Knaben unter 2 Jahren wurden getötet. Macht, die Verantwortung falsch verstanden hatte. Die Handlung von Herodes zeigt, wie Glaube und Religion in der damaligen Kultur ernst genommen und ausgelegt wurden. Oft nicht nachvollziehbar.
Eine Geburt, die Positives und Fragwürdiges auslöst
Weihnachten ist der Anfang von Gottes konkretem Eingreifen in diese Welt – als Mensch. So ganz nah. So ganz anders.
Uns fremder Glaube so konkret vorgelebt. Selten hat eine Geburt und ein Leben so viel Positives und auch Fragwürdiges ausgelöst. Wir möchten Gegensätze verstehen können: Statt Reflexion, Verdrängung. Typisch menschlich. Statt Verurteilung, Annahme – vorgelebt durch Christus.
Ob Christus dieser angekündigte König war, ist noch heute eine Glaubensfrage.
Erwartung und Realität stimmen selten überein. Ersteres ist so weltfremd, Letzteres so unverständlich. Ob man einen Plan des zukünftigen Eigenheims oder ob man es fertig gebaut sieht, ist ein riesiger Unterschied. Das gilt auch bei einem König aus einer anderen Welt.
Offenbar hatte er eine andere Art zu regieren.
Blinde sahen, Lahme gingen. Leben wurde gefördert. Menschen-, statt machtorientiert. Wo Christus auftauchte, geschahen Wunder. Was sollte er sonst noch beweisen?
Er lebte das, woran er glaubte. Identität, die den Glauben prägte.
Weihnachten: Getragen sein

Die andere Seite von Weihnachten
Weihnachten beinhaltet all in one. Geburt, Macht, Überzeugung, Vision, Tod.
Müssen wir langfristiger denken? Langfristiger beurteilen? Uns loslösen von dem was ist, uns orientieren an dem, was kommt und vorausgesagt ist? Das wäre ja wie Weihnachten …
Bleiben wir bei Christus. Bei dem, was er vorgelebt hat. Auch wir tragen für unser Leben die Verantwortung. Für das, was andere tun, nicht. Für Christus bedeutete Weihnachten ein Anfang. Der Start zu einem Leben mit klarer Vision. Hinterlassen hat er zahlreiche Eindrücke. Nachhaltige Spuren, die Leben, Liebe und den Umgang mit Macht neu definiert haben.
Das war und ist eine Lebensaufgabe. Weihnachten soll uns immer wieder daran erinnern.