Schritte wagen im Sinn der Gemeinschaft
Familie ist der Ort, an dem wir vieles lernen. Streiten, Versöhnen, Teilen, Mut machen, Rücksicht nehmen, Freude zeigen, Frust mittragen und vieles andere. Da kann eine geballte Ladung an Spannungen zusammenkommen. Spannungen, die im Zusammenleben zu Hause oder auch extern, zum Beispiel in der Schule oder am Arbeitsplatz, entstehen.
Während wir uns auswärts in der Regel mehr zusammenreissen, gelingt uns das daheim weniger. Das interne Gewitter ist vorprogrammiert und damit entsteht auch viel Beziehungsfrust. Die Rollen von Auslöser und Opfer werden schneller zugeordnet, als uns das oft bewusst ist.
Wir sind mitten drin …
Die grosse Gefahr an dem beschriebenen Szenario ist doch die, dass wir Menschen uns schnell an vieles gewöhnen. Ob gut oder schlecht, wir passen uns, ob wir wollen oder nicht, unbewusst an. Wenn die Rollen definiert sind, ist es klar, wer für das Unheil zuständig ist, wer die Küche nicht sauber aufgeräumt hat, das WC nicht gespült hat etc. Einmal zugeschriebene Rollen wieder loszuwerden, kann schwierig sein. Das sieht man jeweils bei Teenagern. Sie wollen sich ablösen und wissen noch nicht, in welche Richtung. Und die Eltern sehen in ihnen immer noch die kleinen Kinder, die sie jahrelang begleitet hatten. Verschiedene Bedürfnisse, verschiedene Sichtweisen. Das Leben geht weiter. Nur darf das durchaus auf eine positive Art und Weise geschehen.
… die Familienberatung nicht
«Ich kenne mein Kind!» dieses Gefühl bedeutet Chance und Gefahr. Denn sie birgt in sich auch schon das Wissen, was das Kind «wirklich» braucht. Damit legen wir Eltern bereits die Entwicklungsrichtung vor und vergessen dabei, dass die Kids nicht so werden müssen, wie wir uns dies vorstellen. Dass sie andere Werte haben dürfen. Weil sie einzigartig sind. Genauer hinsehen ist angesagt. Das macht zum Beispiel eine externe Familienberatung. Diese hilft weiter in verschiedenen Fragen zur Entwicklung des Kindes. Wenn man sich als Eltern überfordert fühlt. Bei Fragen zu bestimmten Themen. Bei Schwierigkeiten, die es unbedingt zu lösen gilt.
Es ist keine Schande
…wenn man Fragen hat und nicht alles sofort auf die Reihe kriegt. Den meisten Eltern geht es ähnlich. Es ist definitiv schlecht, wenn man Schwierigkeiten nicht angeht, sie verdrängt, sie bewusst gering schätzt und nichts gegen falsche Rollen und zermürbende Rollenspiele unternimmt!
Autor: Andreas Räber, Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch