Sterbehilfe – was hilft beim Sterben?
Der Tod ist etwas vom Sichersten, das uns im Leben begegnen wird. Was ist gutes Sterben? Ein unvermittelter, schneller, fast unmerklicher Tod oder eine bewusste Zeitspanne der Vorbereitung und des Abschiednehmens? Sterbehilfe – was hilft beim Sterben?
Die Themen im Überblick:
Sterbehilfe, Sterbebegleitung will gelernt sein.
Was geschieht beim Sterben?
In ihrem Buch «Hinübergehen» beschreibt Monika Renz, Leiterin der Psychoonkologie (Betreuung von Krebserkrankten) am Kantonsspital St. Gallen, ihre eindrücklichen Erfahrungen als langjährige Sterbebegleiterin und –forscherin.
Monika Renz‘ These lautet: «Im Zugehen auf den Tod lässt sich bei vielen Sterbenden ein sogenannter Übergang beobachten, der wesentlich in einer Wandlung ihrer Wahrnehmungsweise besteht.
Alles Ichhafte, was ICH wollte, dachte, fühlte, alle auf das Ich bezogene Wahrnehmung und alle Bedürfnisse im Ich treten in den Hintergrund.
Eine andere Welt, ein anderer Bewusstseinszustand, andere Sinneserfahrungen und dementsprechend eine andere Erlebnisweise rücken näher – all dies unabhängig von Weltanschauung und Glauben. Sterben ist ein Prozess.»
Renz beschreibt vor dem eigentlichen körperlichen Tod den Gang über eine innere Bewusstseinsschwelle, den Punkt, wo man sozusagen sein Ich «abgibt». Sie unterscheidet beim Gang über diese Schwelle drei Stadien: das Davor, das Hindurch und das Danach. Den Tod unweigerlich vor Augen, kann man sich diesem Prozess entweder stellen oder verweigern.
Dem Unvermeidlichen entgegenzutreten, ermöglicht tiefe innere Reifung.
Sich ihm zu entziehen verursacht zusätzliche psychische und physische Belastung.
Was bedeutet würdiges Sterben?
Derzeit wird vielerorts über Sterbehilfe diskutiert. Die Rede von würdigem Sterben meint meist selbstbestimmtes Sterben. Es geht auch um die Angst vor Schmerzen, Leid und Ausgeliefertsein. Der Begriff «Selbstbestimmung» verdeckt laut Renz jedoch, worum es letztlich geht. Die Frage sei, wie weit hier überhaupt von Selbstbestimmung gesprochen werden könne.
Im Sterben komme alle Selbstbestimmung natürlicherweise an ein Ende. Würde und Selbstbestimmung seien zweierlei.
Was hält Menschen auch im Sterbeprozess würdig?
Eine würdige Behandlung orientiert sich, trotz Ohnmacht und eventueller Entstellung, am inneren Wert Sterbender und knüpft daran an.
Die Würde eines Leidenden besteht auch in der Kraft im Aushalten und Geschehenlassen.
Würde ist etwas schlicht Unantastbares im Menschen.
Und was kommt danach? Der Tod ist ein Geheimnis.
Mit Sicherheit weiss das niemand! Jede Religion hat ihre eigenen Vorstellungen zur Eschatologie, der Lehre der letzten Dinge. Doch der Tod ist und bleibt schlussendlich ein Geheimnis. Sterben hat viel mit Spiritualität und Vertrauen zu tun. Das Sterben gehört auch noch zu unserer Lebensaufgabe und mit diesem Gedanken befasst man sich am besten immer wieder einmal.
Bleibt der Tod ein Rätsel oder ist es eine Frage des Glaubens?
Der Tod ist nicht das Ende
Christen ist eine Hoffnung gegeben auf ein Leben über das Irdische hinaus! Aus biblischer Sicht gibt es einen neuen Himmel und eine neue Erde. Von Dingen, die bis anhin kein Auge gesehen hat und die mit menschlichen Worten nicht beschrieben werden können. Hier zwei der bekanntesten Beispiele:
1. Korintherbrief Kapitel 15,53-55:
«Denn das Vergängliche muss mit Unvergänglichkeit und das Sterbliche mit Unsterblichkeit überkleidet werden. Wenn aber dieser vergängliche und sterbliche Leib unvergänglich und unsterblich geworden ist, dann erfüllt sich, was die Propheten vorausgesagt haben: ‚Das Leben hat den Tod überwunden! Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo bleibt nun dein Schrecken?’»
Offenbarung Kap.21,4-5
«Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron sass, sprach: Siehe, ich mache alles neu!»
(c) christliche-lebensberatung.ch, 18.3.2011, überarbeitet 18.1.2024/ar
Ermutigenden Zusagen helfen im Leben wie im Sterben!
Sterbehilfe, Sterben löst viele Fragen aus, die schwer zu beantworten sind. Wer in diesen wichtigen Fragen gerne eine externe Beratung sucht, findet weiterführende Links zu entsprechenden Lebensberater und Lebensberaterinnen im Berater-Verzeichnis.
© Christliche-Lebensberatung.ch – überarbeitet am 18.1.2024 (ar)
Zum Autor
Andreas Räber ist GPI®- und Enneagramm-Coach und fundierter Querdenker. Er fördert neue Denk- und Sichtweisen, zum einen als Autor zahlreicher Blogs, Fachartikel und Kurzgeschichten rund um Beruf, Glauben und Leben. Zum anderen begleitet er seit über 14 Jahren Menschen bei Themen wie Standortbestimmung, berufliche Neuorientierung, berufliche Selbstständigkeit, Persönlichkeitsentwicklung etc.
Er ist Inhaber der Webseiten christliche-werte.ch, christliche-lebensberatung.ch, ausbildung-tipps.ch, berufliche-neuorientierung.ch und christliche-feiertage.ch und Autor des wöchentlichen Impuls-Newsletters «Anstubser».
Andreas Räber ist zudem seit über 20 Jahren im Bereich Internet und Online-Marketing tätig.
Andreas Räber, GPI®-und Enneagramm-Coach, Wetzikon
Weiterführende Tipps zum Thema Leben und Sterben im Web
Podcast zu Leben, Sterben und den Tod
Podcasts von ERF-Medien. Zum Beispiel:
- Die eigenen Kinder überlebt
- Vorsorgen für den eigenen Tod
- Im Dienst, wenn Kinder sterben
- Als Hebamme am andern Ende des Lebens
- Warum ist man freiwillig für Sterbende da
- und viele weitere tiefgängige Podcast zu Leben, Sterben und Tod.