«Ach, wie bin ich doch vergesslich! Und Namen kann ich mir schon gar nicht merken. Werde ich wohl dement?»

Wem von uns sind nicht schon solche oder ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen? Was geschieht, wenn die Diagnose Demenz wirklich zur unausweichlichen Tatsache werden sollte?

Was bedeutet Demenz und was kann man dagegen tun?

Demenz bedeutet vom Begriff her «ohne Geist» und ist eine chronisch fortschreitende Hirnerkrankung, die einem nach und nach Kurzzeitgedächtnis, Denkvermögen, Sprachfähigkeit und Motorik raubt. Es gibt verschiedene Formen dieser Krankheit und eine sorgfältige Diagnosestellung ist daher sehr wichtig. Möglichkeiten zur Heilung bestehen zurzeit keine, man kann aber die Symptome zu Beginn der Erkrankung medikamentös etwas verzögern.

Zu den Risikofaktoren einer Demenz gehören ein hohes Lebensalter, Bluthochdruck, Nierenerkrankungen, Rauchen, Diabetes und teilweise Depressionen. Vorbeugen kann man durch physische Aktivität (Sport), soziales Engagement, Kontrolle des Körpergewichts und rechtzeitige Behandlung bestehender Krankheiten.

Was braucht es für Betreuung und Pflege?

Nicht nur für Betroffene, auch für deren Angehörige ist Demenz eine grosse Herausforderung. Wer seinen an Demenz erkrankten Partner oder Verwandten begleiten oder betreuen will, muss sich daher sorgfältig darauf vorbereiten und auch bereit sein, für sich selber Hilfe zu beanspruchen.

Die Pflege demenzkranker Menschen ist sehr anspruchsvoll und aufwändig und schnell sind die Grenzen der Belastbarkeit erreicht. Regelmässige Zeiten des Abschaltens und der Erholung sind ein absolutes Muss. Es ist äusserst wichtig, dass man gut auf sich selbst hört und sich nicht überfordert!

Hinsehen:

Nachdenken

Demente Menschen sind sehr sensibel und jede Verunsicherung der Pflegenden geht auch auf sie über. Förderlich ist ein möglichst geregelter Tagesablauf mit abwechselnden Phasen von Aktivität und Ruhe. Achtung: Kein gut gemeintes, aber forciertes Training irgendwelcher Tätigkeiten, welches dem Betroffenen nur seine Defizite vor Augen führt! Reizüberflutung (z.B. Dauerberieselung durch Radio oder Fernseher) ist zu vermeiden.

Wie weiter?

Wir werden immer älter und die Zahl der Demenzerkrankten wird sich laufend erhöhen. Alte Menschen werden immer zahlreicher, währen immer weniger Junge nachkommen, die für den Unterhalt aufkommen können. Da sind wir als ganze Gesellschaft gefordert! Auf Dauer wird es nicht mehr ohne freiwillige nachbarschaftliche Hilfe gehen.

Wir alle sind gefragt!

 

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Demenz als gesellschaftliche Herausforderung

In dieser Radio Sendung beleuchten Heinz Rüegger (Gerontologe am Institut Neumünster), Beatrice Schär (Pflegeexpertin im Haus Magnolia der Stiftung Neumünster) und Elisabeth Berger(Leiterin der Demenzabteilung am selben Ort) folgende

Themen:

  • Was bedeutet Demenz und wie entwickelt sich in der Regel ihr Verlauf?
  •  Wie begegnet man Mitmenschen, die an einer Demenz leiden, am besten?
  •  Heime können mit dementen Menschen in Sachen Finanzierung und Personalaufwand an      ihre Grenzen kommen. Wie könnten wir als Gesellschaft dieser Herausforderung gerecht werden?
  •  Müssten unsere Städte und Dörfer offener werden für demenzkranke Menschen?
  •  Wie könnte eine demenzfreundliche Gesellschaft aussehen und wie müssten wir uns darin verhalten?

Ebenfalls werden ethische Fragen und die Möglichkeit, rechtzeitig eine Patientenverfügung zu erstellen, diskutiert.

ADHS, ADS Beratung: Was kann man ADHS Kindern zumuten? Eine Frage, die sowohl Fachleute wie auch Eltern im Alltag begleitet. Eine neue Studie bringt ergänzende Erkenntnisse.

Burnout: Man wird gelebt von unrealistischen Erwartungen, ausgelöst durch zu hohe Zielsetzungen und der Gier nach Geld und Macht. Leben bewusst gestalten, hilft auch ein Burnout zu verhindern und fördert das verantwortungsbewusste Leben.

Umgang mit ADHS, ADS

20min.ch berichtet in der Ausgabe vom 7. März 2012, dass bei früh eingeschulten Kindern häufig zu Unrecht ADHS diagnostiziert und Ritalin verabreicht werde. Dies könne die Schulzeit und die Gesundheit der betroffenen Kinder erheblich belasten. Basis für diese Aussage bildet eine kanadische Studie mit Daten von über 900‘000 Kindern. Der Stempel «ADHS» würde Schülern oft bis zum Ende ihrer Schulzeit anhaften, beklagt Erziehungswissen- schaftlerin Margrit Stamm im gleichen Artikel. Auch Ursula Ammann von der Fachgesellschaft ADHS warnt: «Der Machbarkeitswahn vieler Eltern, die ihre Kinder möglichst früh einschulen und ihnen somit beste Karrierechancen bieten wollen, kann damit zum Bumerang werden.»

Vorsicht vor zu schnellen Diagnosen!

Wenn das Kind schon früh zu hohe Leistungsanforderungen erfüllen muss, wie in der genannten Studie erwähnt, muss es irgendwie reagieren. Wenn es selbst Überforderung nicht ausleben darf, wird es früher oder später sein Körper sein, der klare Signale setzt. Unruhe, Träumen und Unkonzentriertheit können auch eine mögliche Folge von Dauerstress und zu hohen Erwartungen sein.

Nachdenken

Der Mensch, ob jung oder alt, ist keine Maschine und hat unbestreitbar Grenzen, die es zu akzeptieren gilt.

Bevor die Diagnose ADHS gestellt wird, sollen umfassende Untersuchungen durch Fachpersonen Klarheit schaffen.

ADHS und wie gehe ich damit um

Wenn bei einem Kind ADHS (ADS) durch eine Fachperson diagnostiziert wird, bedeutet dies fürs Kind selber und sein gesamtes Umfeld, einen neuen Umgang im zwischenmenschlichen Bereich zu akzeptieren und zu lernen. Was bisher als «Normal» angesehen wurde, kann nicht mehr als Massstab genommen und muss hinterfragt werden. Wichtig ist eine gehörige Portion Geduld, der Wille zum gemeinsamen Weg und die Sicht, dass ADHS Kinder eine Chance bieten, das Leben von einer neuen, bisher unbekannten Art zu entdecken. Gelingt dies, erhält das Leben mehr Tiefe und einen anderen Sinn!

ADHS betroffene Eltern:

«Das würden wir im Nachhinein anderes machen»

Die nachfolgende Einschätzung ist von einem Elternpaar, das drei Kinder mit der Diagnose ADHS hat. Die Kinder sind heute junge Erwachsene und stehen erfolgreich in einer Ausbildung. Nachstehend die Einschätzung der Eltern, rückblickend, wie sie ADHS, bzw. den Umgang damit erlebt haben und was sie heute anders machen würden:

  • Wir würden mit gut gemeinten Ratschlägen aus unserem Umfeld bewusster umgehen. Ob etwas gut oder umsetzbar ist, müssen die Eltern mit Fachpersonen zusammen diskutieren und entscheiden.
  • Wenn unsere Kids auswärts waren, haben sie sich sehr zusammengerissen und kaum daheim, die angestauten Gefühle wieder rausgelassen. Andere Kontaktpersonen konnten uns als Eltern oft nicht verstehen, denn die Kinder «konnten es ja». Häufig hörten wir den Satz «Ich würde meinen Kindern nie Ritalin geben.» Solche Aussagen sind ein K. O. Schlag, denn auch wir sind «gegen Ritalin»! Nur gilt eben manchmal soviel wie nötig.
  • Man muss damit leben, dass man es den wenigsten Personen recht machen kann …
  • Unsere Leistungsgesellschaft hat den Wert dieser sensiblen Menschen noch nicht erkannt.
  • Menschen mit Behinderung leben oft überzeugende Lebensfreude. ADHS Kinder leben und fördern Flexibilität, Entschleunigung und Beziehung.
  • Wir hatten öfters das Gefühl, dass es bei Lehrpersonen das Thema ADHS nicht geben durfte.
  • Die Aussage «Mein Kind braucht etwas länger, weil es ADHS hat» würden wir heute sehr überlegt machen. Der ADHS-Stempel haftet hartnäckig.
  • Das oberste Ziel ist, den Selbstwert des Kindes zu fördern.
  • Ritalin hat in unserem Fall eine gewisse Ruhe ins Familienleben gebracht. Das klingt sehr egoistisch. Ritalin ist kein Beruhigungsmittel (wie fälschlicher- weise immer wieder behauptet wird), es ist sogar ein ausgesprochenes Aufputschmittel. Es hilft dem Kind, ein ähnliches Lebensgefühl zu haben wie «normale» Kinder. Dank der Medikation mit Ritalin wurden die Konflikte reduziert, die Kinder machten Erfolgserlebnisse und die Beziehung untereinander wurde konstruktiv gefördert. Damit wurde auch der Drang nach Suchtverhalten eingeschränkt. Ohne medikamentöse Begleitung war diese Gefahr spürbar vorhanden. Weiter haben wir erlebt, dass jedes Kind anders auf Ritalin reagiert und eine andere Dosis benötigt. Das Einstellen der optimalsten Dosis erforderte viel Geduld.
  • Als Eltern mussten und wollten wir eine hohe Präsenzzeit gewährleisten. Dadurch fehlte oft der persönliche Ausgleich zum Abschalten und Auftanken. Bei stark geforderten Eltern wäre das jedoch umso wichtiger! Eltern mit einem betroffenen Kind sind in Sachen Kommunikation und Organisation sehr gefordert, um nicht auszubrennen.
  • Insbesondere unsere Jungen haben einen Bewegungsdrang. Daher lohnt es sich, viel Zeit in der freien Natur zu verbringen.
  • Ganz wichtig ist auch die Interessenförderung. Wenn ihr Herz für etwas schlägt, können ADHS Kinder sehr ausdauernd sein.
  • Ein soziales Umfeld, das die Kids annimmt wie sie sind, ist Gold wert!
  • Gemeinsame Ziele und Projekte sind sehr förderlich. Vor einigen Jahren reisten wir auf einem Hausboot durch Frankreich. Eine Tagesstruktur war gegeben und wir mussten lernen, aufeinander zu achten und zusammenzuarbeiten. Es lief immer etwas, ohne wirklich anstrengend zu sein. Für die Kinder waren das «super Ferien» – und das, obwohl es fast andauernd geregnet hat.
  • Unsere Kinder haben oftmals nicht die «allgemeine Norm» erfüllt, dafür sind sie Umwege gegangen und schlussendlich auch am Ziel angelangt. Sie mussten ihre eigenen Erfahrungen machen dürfen.

Der deutsche Liedermacher Arno Backhaus hat es in der Sendung «Ein genialer Chaot: Arno Backhaus (ADS, ADHS)» treffend formuliert: «AD(H)S-ler sind wie Diamanten. Man muss sie mit Fassung tragen».

Die meiste Kraft verlieren wir, indem wir ADHS vermeiden wollen. Wenn wir es akzeptieren, finden wir viel eher einen guten Umgang damit.

ADHS Kinder brauchen Eltern, die bereit sind, auf vieles zu verzichten und statt dessen Neues zu entdecken. Sie brauchen Eltern, die Verantwortung übernehmen und zu ihren Kindern stehen.

Natürlich sind oben einige Punkte aufgeführt, die für jedes «normale» Kind auch gelten. Bei ADHS Kindern ist das Empfinden und Verhalten einfach oft viel ausgeprägter.

«Hallo, ich heisse ADHS»

Hallo, meine Name ist ADHS. Viele haben Mühe mit mir, weil ich etwas anders bin. Mit mir brauche man mehr Zeit und Geduld. Manchmal träume ich, lebe in meinen Geschichten und kann dann nicht auch noch alle anderen Aufgaben erfüllen.

Oft gehe ich eigene Wege, wenn die normalen zu schwierig sind. Anderen gelingt vieles besser. Ich möchte auch so schön ausmalen können, wie meine Schulfreundin. Leider fehlt mir die Geduld dazu. Wenn ich voller Begeisterung anfange, merke ich plötzlich, dass das ja viel zu lange dauern würde.

Wenn dann meine Eltern, der Lehrer oder sogar meine dicksten Freunde wütend werden, geht es mir gar nicht gut.

Nachdenken

Ich will es doch nur richtig machen. Ich will mit meinen Eltern und Freunden das Leben entdecken.

ADHS Kinder (und Erwachsene) brauchen viel Geduld, Zeit und starke Einzelbeziehungen

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Die «einfachsten Dinge» wie Zähne putzen, Aufräumen, Essen, brauchen immer soo viel Zeit. Es ist oft dunkel, wie wenn es ganz fest regnet. Ich möchte so gerne, dass die Sonne scheint, aber ich schaffe es einfach nicht.


Videotipp auf 3Sat Facebook-Seite – Wohltuend gut!

Eckard von Hirschhausen zum Thema Wunderkinder


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Burnout kann jeden treffen. Gemäss Duden ist ein Burn-out Syndrom die völlige seelische und körperliche Erschöpfung – ein Krankheitsbild, das sich aus dem Zusammentreffen verschiedener charakteristischer Symptome ergibt. Die Krankheit Burn-out ist zwar seit einigen Jahren bekannt, doch so richtig präventiv gehandelt wird erst, seitdem die Folgen offensichtlich geworden sind.