Leben gestalten mit und trotz Herausforderungen
Wir haben viele Möglichkeiten, unser Leben zu gestalten. Wie geht man dabei mit den vielen Herausforderungen um? Wir alle kennen die meisten unserer Schwächen und Kompetenzen. Letztere ermöglichen es uns, eine Situation zu erfassen. So können wir in die Handlung gehen, unseren Lebensalltag gestalten und sogar an ihm wachsen. Was können wir selbst tun und wann ist Hilfe angesagt? Tipps im nachfolgenden Artikel.
Die Themen im Überblick:
Leben gestalten. Was können wir selbst tun?
Gefangen: Elefanten haben viel Menschliches …
Es gibt die Metapher von einem Elefanten, der mit dem Fuss an einen kleinen Stock gekettet ist. Und dies bleibt auch so. Da stellt sich die Frage: Warum reisst dieser kräftige Elefant den Stock nicht einfach aus dem Boden und geht seines Weges? Die Antwort ist einfach: Der Elefant ist dort seit seiner Kindheit und ist sich seiner Kraft und seiner Möglichkeiten gar nicht bewusst. Und genau deshalb bleibt er dort stehen.
Was wir noch nie gesehen, gehört, gerochen, geschmeckt oder getastet haben – sprich mit unseren Sinnen erfassen konnten – kann sich unser Hirn nicht vorstellen.
Kommt dazu, dass wir besonders in Stresssituationen ganz schön betriebsblind sein können.
Und so sammeln sich viele blinde Flecken an, die uns schlichtweg lähmen.
Bleibt die Aussenwelt, unser soziales Umfeld, das uns auf unsere Baustellen aufmerksam machen kann. Ob wir dies dann wirklich hören wollen, liegt an uns …
Erfahrungen und Impulse von aussen sind wie Futter für unser Gehirn und Grundlagen für neue Erkenntnisse. Diese erweitern unseren Denk- und Handlungsspielraum.
Kompetenzen wollen entdeckt, gepflegt und gefördert werden
Erfahrung, Erziehung und Ausbildung bilden die Grundlagen, sich Kompetenzen anzueignen und auszubauen.
Diese drei Pfeiler nennen wir die persönliche Landkarte eines jeden Menschen (in der Transaktionsanalyse = Bezugsrahmen). Mit ihnen können wir Herausforderungen angehen und Leben gestalten.
Leben bewusst gestalten beginnt mit Selbstreflexion.
Wer sind wir und wo wollen wir hin? Wäre sich unser Elefant bewusst, wer er ist und was er kann, so wäre er längst auf und davon. Wissen, wer wir sind, lässt uns Ziele definieren und in die Handlung gehen. Handlung wiederum ermöglicht neue Erfahrungen und Horizonterweiterung.
Horizonterweiterung zulassen
Manchmal stehen wir irgendwo an. Dann ist eine Horizonterweiterung angesagt. Diese ist möglich durch
- den Austausch mit Freunden,
- das Lesen von entsprechender Literatur,
- das Hören von themenspezifischen Podcasts und das
- Beiziehen eines professionellen Coaches.
Oftmals empfiehlt sich ein Mix. Der Druck von aussen sowie der innere Leidensdruck erfordern neue Denk- und Handlungsweisen.
«Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.»
Albert Einstein
Angesagt sind also umdenken und «umhandeln». Solch neue Impulse geben dem Leben mehr Tiefe.
Wie weitergehen? Wo wäre ein möglicher Ansatz?
Veränderung dank dem Persönlichkeitsentwicklungsmodell Enneagramm
Wie der Name schon sagt, ist dies ein Modell zum Verständnis und der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Hören wir den Begriff Persönlichkeitsmodell, denken manche sofort an eine Schubladisierung. «Das jeweilige Persönlichkeitsmuster wird mir zugeteilt und dann bin ich chancenlos determiniert », so die Bedenken.
Doch das ist nie der Sinn eines Persönlichkeitsentwicklungsmodells. Sondern genau das Gegenteil.
Wie wir bereits gesehen haben, gibt es die drei Pfeiler Ausbildung, Erziehung und Erfahrung, die unsere Kompetenzen prägen – und zwar positiv wie negativ. Negativ: Wenn wir immer nur auf das Bekannte zugreifen und uns zu wenig bewusst sind, (positiv) welche Kompetenzen wir sonst noch haben.
Einer solchen Haltung kann man eine gewisse Schubladisierung zuordnen – allerdings geschieht diese durch uns selbst.
Weil wir uns zu wenig zutrauen (Elefant am Stöckchen) oder zu wenig Impulse von aussen bekommen (da wir uns vielleicht eher zurückziehen) oder weil wir nicht auf diese Impulse hören. Das bleibt so lange so, bis wir uns aufmachen und uns auf Persönlichkeitsentwicklung einlassen. Das klingt nach einem umfassenden Prozess. Ja, ist es. Vor allem ist es eine Lebensaufgabe. Und wie jede Aufgabe beginnt auch sie mit einem ersten Schritt.
Das Enneagramm: Raus aus der Schublade
Anfangen. Zum Beispiel mit dem Persönlichkeitsentwicklungsmodell Enneagramm. Das Enneagramm beschreibt 9 Persönlichkeitsmuster und hat zum Ziel, sich selbst zu erkennen, zu reflektieren und dadurch eine immer bessere Wahrnehmung des eigenen Denkens und Handelns zu erreichen.
«Wie ticke ich eigentlich?», «Wie ticken die anderen?» «Wie will ich sein?»
Sich und andere besser verstehen können. Sehen, wie andere Herausforderungen angehen und so neue Handlungsmöglichkeiten entdecken. Mehr Gelassenheit leben und anderen Aufgaben überlassen, die diese besser erledigen können als man selbst. Klingt gut, oder?
Mithilfe des Enneagramms die eigenen typischen Muster erkennen. Ob man eher ein Kopf-, Herz- oder Bauchmensch ist.
Besser verstehen, warum man in bestimmten Situationen gerade so reagiert. Entdecken, was es sonst noch für Möglichkeiten gibt. Sich sensibilisieren und sich und die Welt anders wahrnehmen. Gelassenheit und mehr Lebensqualität gewinnen.
Manchmal braucht es einen kleinen Anstoss oder eine vertiefte Begleitung, zum Beispiel bei einem Enneagramm-Coach. Manchmal hilft ein Podcast zum Thema Psychohygiene und Coaching.
Was kann das Persönlichkeitsentwicklungsmodell Enneagramm auslösen?
Was ist anders?
Welche Veränderungen kann das Enneagramm auslösen? Nachfolgend ein paar Beispiele:
- Besonders genaue Menschen entdecken mehr Freiheiten und können anderen besser vertrauen.
- Wer in sich mit «200 Sachen» unterwegs ist, fährt auf «50 innerorts» runter und erlebt so mehr Lebensqualität.
- Wer andern gibt, um zu bekommen, kann sich selbst mehr geben und erlebt so weniger Enttäuschungen.
- Wer zurückgezogen lebt, kann besser in Beziehungen investieren.
- Wer sich nur schwer entscheiden kann, kann sich besser verstehen und respektieren.
Das Wichtigste einer Veränderung ist, wie bereits erwähnt, der erste Schritt. Wagen. Handeln. Verstehen. Verändern.
Wie geht Ihre Geschichte weiter?
Zum Autor
Andreas Räber ist GPI®- und Enneagramm-Coach und fundierter Querdenker. Er fördert neue Denk- und Sichtweisen, zum einen als Autor zahlreicher Blogs, Fachartikel und Kurzgeschichten rund um Beruf, Glauben und Leben. Zum anderen begleitet er seit über 14 Jahren Menschen bei Themen wie Standortbestimmung, berufliche Neuorientierung, berufliche Selbstständigkeit, Persönlichkeitsentwicklung etc.
Er ist Inhaber der Webseiten christliche-werte.ch, christliche-lebensberatung.ch, ausbildung-tipps.ch, berufliche-neuorientierung.ch und christliche-feiertage.ch und Autor des wöchentlichen Impuls-Newsletters «Anstubser».
Andreas Räber ist zudem seit über 20 Jahren im Bereich Internet und Online-Marketing tätig.