Bauchgrimmen und Stress

Werden Männer mit dem Begriff Lebensberatung konfrontiert, löst dieser beim «starken Geschlecht» oftmals Desinteresse oder ein flaues Gefühl in der Magengegend aus. Bei einigen sogar puren Stress. Doch in unserer Zeit, in der vieles ergründet und aufgeklärt sein will, müsste das doch eigentlich ganz anders sein. Was also löst diese negativen Gefühle aus? Und wie kann man dagegen ankommen?

Männer tun sich schwer mit Lebensberatung

Grundsätzlich tun sich Männer schwerer, über die eigenen Gefühle und Empfindungen zu sprechen als Frauen. Das ist ein offenes Geheimnis. Wer Gefühle zeigt, wird verletzlich. Lebensberatung heisst vielleicht auch, Fehler einzugestehen. Das ist unangenehm. Es passt nicht zum Bild vom so genannten starken Mann, wie er in der Gesellschaft gefordert wird. Niemand lässt sich gerne bloss stellen. Daher ist nachvollziehbar, dass für viele Männer Lebensberatung kaum ein Thema ist. Und wenn, meistens erst dann, wenn schon vieles im Argen liegt.

Hinsehen:

Nachdenken

Vorbild Vater

Mögliche Ursachen dafür liegen bereits in der Erziehung. Ein Grossteil der Kinder hat den eigenen Vater kaum oder gar nie über seine Gefühle sprechen gehört. Ein solches Verhalten prägt. Besonders Knaben imitieren und übernehmen das Verhalten des eigenen Vaters und werten dieses aufgrund der Vorbildhaltung des Vaters als «richtig». Sie orientieren sich danach. Mit diesem Hintergrund gehen junge Männer in eine Beziehung und werden oftmals von ihrer Partnerin überfordert, wenn sie plötzlich ihre Gefühle und Empfindungen (mit)teilen sollen.

Der Vater als Vorbild: beim Begleiten und beim Gefühle zeigen

Männer …

Einen guten Einblick in die Denk- und Handlungsweise von Männern, aber auch über Ansprüche, die an Männer gestellt werden, vermittelt der Song «Männer» von Herbert Grönemeyer. In nur wenigen Liedstrophen gelingt es dem Komponisten aus dem Ruhrpott, das «Phänomen Mann» zusammenzufassen und haargenau auf den Punkt zu bringen. Ein wirklich hörenswerter Song mit authentischem Text (siehe Songtextemania.com)

Gefühle – nichts für Männer?

Prinzipiell gehören Gefühle zu beiden Geschlechtern. Doch Mann und Frau gehen unterschiedlich damit um. Während sich Frauen von Natur aus eher gewohnt sind, darüber zu sprechen, müssen Männer dies meist erst lernen. Gefühle zuzulassen und darüber zu sprechen will geübt sein. Das lernt man am besten schon in «guten Zeiten». Denn eine Beziehung beschert zwangsläufig auch mal schlechte Zeiten, dessen muss man sich bewusst sein. Es geht in einer Lebensberatung nicht um  Blossstellung, sondern um eine gemeinsame Vision!

Hilfe in Anspruch nehmen

Lernen, über die eigenen Gefühle zu sprechen, mit Anderen Erfahrungen austauschen und eventuell Hilfe in Anspruch nehmen, kann befreiend wirken und helfen, festgezurrte Knoten zu lösen. Mancher Mann, der sich dazu überwunden hat, Lebensberatung für sich in Anspruch zu nehmen, war anschliessend positiv überrascht. Oftmals mit der Aussage: «Wäre ich bloss schon früher dahin gegangen».

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Lebensberatung

Bedeutet Lebensberatung kritisiert zu werden? Das kann sein. Kritik gehört zum menschlichen Miteinander. Verletzlich- keit auch. Wer sich in eine Lebensberatung begibt, der zeigt offen, dass er Fehler gemacht hat. Dazu braucht es Mut.

Sichtweise ändern

Wer ohne Schirm im Regen steht, wird nass. Man ist eine Art hilflos. Ist «ausgeliefert». Wer in einer Beratung ist, dem kann es ähnlich ergehen.  Doch Regen macht nicht nur nass. Regen bringt auch Frucht. Auch wenn es dauert. Sie kommt. So ist es auch in der Lebens- beratung.  Es braucht Geduld, es braucht Mut, es braucht ein Ja zu sich selbst. Das ist die Basis, die alle Menschen haben und immer haben werden.

Die Vielfalt macht uns reich

In einer Beziehung zu leben, bedeutet gemein- sam unterwegs zu sein. Das ist eine Herausforde- rung. Aber ganz klar auch eine Chance. Beziehung zu leben ist eine Lebens- schule der besonderen Art.

Verdrängen und Ausweichen kostet Kraft

Eine Lebensberatung beanspruchen kostet ebenfalls Kraft. Doch es geht um die Gestaltung der Zukunft. Derjenigen als Paar und der eigenen. Sie muss es ganz einfach Wert sein, an sich zu arbeiten!  Das Leben birgt in sich schon genügend Heraus- forderungen. Überwindet man diese gemeinsam, gewinnt das Leben an einer bisher ungeahnten Tiefe und Lebenssinn.

Daher lohnt sich das Aufarbeiten mithilfe einer Lebensberatung.

Autor: Alex Mörgeli

Tipp: Berater Verzeichnis auf christliche-lebensberatung.ch

 

 

Ehe retten. Gibt es Chancen? Wenn ja, welche? Welche Ehe kennt die Ernüchterung in der Beziehung zum Partner nicht? Die Gefühle sind verflogen und Liebe wird zum Willensentscheid. Was man am Anfang geschätzt hat, wird zum dauerhaften Spannungsfeld. Die Worte werden härter oder rarer. Wie kann man eine Ehe retten? Sind überhaupt Chancen vorhanden?

Themen – Unerfüllter Kinderwunsch : Was nicht vorhanden ist, läuft in Gefahr schnell mal idealisiert werden. Ein Beispiel ist die Vorstellung: «Wenn wir ein Kind hätten, wäre unsere Beziehung besser und das Leben erfüllter.»

So unterschiedlich die Geschichte jedes einzelnen Menschen ist, so individuell ist die Zusammensetzung einer Patchworkfamilie – damit verbunden bestehen Chancen und Gefahren.

Konflikte aushalten, austragen oder verhindern?

Alltag im Familienleben

Eine alltägliche Szene in einer Familie mit Teenies: Die vierzehnjährige Tochter dreht die Musiklautstärke am Computer so auf, dass alle weiteren Personen im ganzen Haushalt mithören «dürfen». Übrigens hat sie noch zwei Freundinnen zu Besuch. Das Ganze klingt für Aussenstehende nach einer Party im Hühnerstall. Ob es jemand stört, interessiert die Teenies nicht.

Daraufhin reklamiert der ältere Bruder, weil er sich nicht mehr auf seine Arbeit konzentrieren kann. Inzwischen greift der jüngere Bruder ins Geschehen ein und hört seine Musik, ebenso laut, da seine Schwester ja auch «darf». Ein konstruktives Gespräch mit der Tochter ist fast nicht möglich, weil ja noch Besuch da ist und sie ihr «Gesicht» verlieren könnte. Jeder fühlt sich benachteiligt und sieht die Dinge nur aus dem eigenen Blickwinkel. Wie greift man hier am besten ein? Oder gilt es, die Situation einfach auszuhalten?

Alltag im Berufsleben

Die Wirtschaftslage hat sich verschlechtert und es gibt diverse belegbare Gründe, warum der Umsatz zurückgegangen ist. Trotzdem wird dem verantwortlichen Verkaufsmitarbeiter ein Vertrag mit höheren Zielen vorgelegt. Hinweise seinerseits werden übergangen, verbunden mit einer subtilen Drohung der Kündigung.

Nachdenken

Mit Coaching den Blickwinkel wechseln

Beide Szenen beschreiben eine Beziehung zwischen Menschen. Menschen, die aufeinander angewiesen sind und bei gemeinsamen Zielen sich ergänzen und mehr erreichen würden. In der Regel gibt es zwei Möglichkeiten für die Sicht der Dinge. Eine destruktive und «ich-orientierte» und eine konstruktive und «wir-orientierte».

Im Fall der Teenietochter ist es wichtig, nicht nur die aktuelle Situation zu beurteilen. Vorausgegangen ist die spontane Idee für ein soziales Projekt. Sie möchte eine Tanzaufführung anbieten und dort Geld für einen Spielplatz sammeln. Dazu hat sie ein paar ihrer Kolleginnen persönlich angefragt und alle waren bereit, mitzumachen. Eine gute Sache also! Andere Teenies sind ideenlos und hängen irgendwo herum.

Mit Coaching Ziele realistisch und teamrelevant machen

Mit Coaching Ziele realistisch und teamrelevant machen

Im Fall des Verkaufsmitarbeiters ist die gewünschte Umsatzsteigerung nachvollziehbar, sofern der Mitarbeiter tatsächlich noch Potenzial und auch die nötige Unterstützung im Team hat. Diese Veränderungen müssten mit ihm zusammen erarbeitet werden. Die Meinung des Verkaufsmitarbeiters sollte wichtig genommen werden. Wird sie das nicht, entsteht Frustration was sich allgemein negativ auswirkt. Unrealistische Ziele sind demotivierend und nützen niemandem etwas.

Motivation ist eine Frage der Beziehung und Ziele

Vieles im Leben ist eine Frage der Beziehung. Beziehung nimmt, neben sich selbst, auch den anderen ernst und setzt sich mit ihm, seinen Bedürfnissen, Gedanken und Wünschen auseinander. Sie ist auch bereit, einen Weg mitzugehen, der manchmal ganz unlogisch erscheint. Ein Mitarbeiter ist zwar leicht ersetzbar, hinterlässt aber doch Kunden, die zufrieden waren und genau seine Betreuung schätzten. Einen neuen Mitarbeiter einzustellen und auf den gleichen Stand zu bringen, kostet wesentlich mehr, als einen langjährigen neu zu motivieren.

Deshalb gilt: Motivation vor Frustration

Der Mitarbeiter erhält bei der Zielvorgabe ein Mitspracherecht. Seine Ideen und seine Initiative sind gefragt. Die kleinen und grossen Dinge des Lebens wurden immer durch motivierte Menschen und ihrer Bereitschaft, Schritte ins Ungewisse zu tun, lanciert. Wer Vertrauen und Wertschätzung erhält, wird unbewusst mehr leisten und sich mehr einsetzen. Der Unterhaltungskonzern Saturn wirbt mit einem Werbespruch: «Es ist alles eine Frage der Technik.» Auf die hier beschriebene Situation umgemünzt würde das in etwa heissen: «Es ist alles eine Frage der Beziehung und Motivation.»

Coaching: Umgang mit Konflikten, eine Frage der Beziehung

Coaching: Umgang mit Konflikten, eine Frage der Beziehung

Die Sicht von aussen

In der sehr leistungsorientierten Gesellschaft fehlt oft Zeit zum Innehalten. Man stresst von einem Termin zum anderen. Doch erst das Innehalten, das Heraustreten, zum Beispiel aus einer Konfliktsituation, ermöglicht eine Aussenansicht. Ein externer Coach macht sich ein Bild (Aussensicht) über eine Situation.

Nachdenken

Oftmals sind es Lebensstile und traditionelle Familien- oder Firmenkulturen, die bei näherem Betrachten keinen Sinn ergeben.

Man hat es bisher «einfach so gemacht». Wer am Ertrinken ist, sieht nur noch Wasser und unter Umständen aus lauter Angst das Rettungsboot nicht.

Der Wiener Arzt und Begründer der Individualpsychologie Alfred Adler hat bewusst Schüler, Lehrer und Eltern «an einen Tisch» gebracht. Alle durften ihre Sicht der Dinge schildern. Das war notwendig, um eine festgefahrene Situation erfassen zu können. Dabei geht es nicht um die Frage der Schuldzuweisung, sondern um die Klärung einer Situation. Wenn ein Schüler (wieder) motiviert ist, profitiert auch der Lehrer, die Schule und letztendlich die Wirtschaft.

Die Sicht von innen

Dass alle beteiligten Parteien von der Klärung eines Konfliktes profitieren, läuft Gefahr, vergessen zu gehen. Zuviel persönliche Motivation, eigene Ziele und bisherige Erfahrungen können einer Lösung im Weg stehen. Timothy Gallwey, der Gründer von Coaching, hat es sehr treffend formuliert: «Der Gegner im eigenen Kopf ist viel schlimmer, als der Gegner auf der anderen Seite des Netzes.» Gallwey war Tennisspieler und hatte erkannt, dass Gedanken einen sehr grossen Einfluss auf Motivation und Leistung haben. Seine Erfahrungen hat er im Buch «The Inner Game» festgehalten.

Coaching fördert

Teamsport deckt es immer wieder auf: Der Trainer / Coach muss seine Mannschaft, aber auch jeden einzelnen Spieler kennen und auch den Gegner einschätzen können. Das kann matchentscheidend sein! Ein typisches negatives Beispiel ist der Auftritt der französischen Fussballnationalmannschaft an der WM in Südafrika. Interner Streit und Machtkämpfe haben auch auf dem Rasen negative Spuren hinterlassen.

Der Gegner in meinem Kopf

Ein Team ist eine Mischung von sichtbaren und unsichtbaren Talenten und versteckten Widerständen («Der Gegner im eigenen Kopf»). Der Coach hat die Aufgabe, alles zu einem erfolgreichen Team zu formen. Widerstände kann er nur entlarven, indem er die Sichtweisen der Spieler aufdeckt und deren Stärken fördert. Je mehr er dies erreicht, umso erfolgreicher wird das Team. Das Kollektiv, das sogenannte «Wir-Gefühl»; wird gestärkt. Dies gilt auch für Firmenteams oder Familien. Vorwürfe und stures Beharren auf der eigenen Sicht wirken bremsend.

Familien- und Firmentraditionen, Lebensstile und ehrgeizige Ziele beruhen auf Erfahrungen, die in Gefahr stehen, ohne kritische Hinterfragung als positiv gewertet zu werden. Die Kunst ist es, solche eingeschliffene Verhaltensweisen auf konkrete Situationen und die veränderte Gesellschaft konstruktiv anzupassen. Dazu braucht es innere Flexibilität und eine möglichst neutrale Meinung, die unterscheiden kann, welche Traditionen und Erfahrungen Beziehungen und das Zusammenleben fördern.

Das ist das Ziel von Coaching!

Ganzer Artikel «Coaching – konstruktiver Umgang mit Konflikten» als PDF