Physiotherapie: Leben bedeutet Bewegung
Wir Menschen bewegen uns von allem Anfang an. Bereits in der Schwangerschaft spürt eine angehende Mutter erst ganz zarte und mit der Zeit auch sehr kräftige bis sogar schmerzhafte Bewegungen des Ungeborenen. Säuglinge bewegen sich immer noch gern und sollten dies mehrmals pro Tag ausgiebig tun können: auf dem Bauch oder Rücken liegen, krabbeln, am Boden spielen etc. Laut der Schweizerischen Gesundheitsstiftung RADIX sollten Babys nicht unnötig im Autokindersitz oder in der Babywippe gelassen werden, weil diese die Bewegungsfreiheit stark einschränken.
Mit wachsender Motorik kann die Umwelt erkundet und der Bewegungsradius immer mehr erweitert werden. Es gibt sogar Stimmen, die sagen, Bewegung mache schlau. Auch grössere Kinder sollten so wenig wie möglich stillsitzen müssen. Bewegung und Physiotherapie: die Themen in diesem Artikel.
Die Themen in diesem Artikel:
Physiotherapie: Leben bedeutet Bewegung
Körper und Bewegung = Dreamteam
Im Erwachsenenleben ist Bewegung noch immer sehr wichtig, doch sieht es in der Realität oft anders aus. Man sitzt stundenlang am Schreibtisch oder führt vielleicht den ganzen Tag die mehr oder weniger gleichen Bewegungsabläufe aus, was überhaupt nicht unserer Natur entspricht. Abends sind wir dann zu müde, um unserem Körper noch etwas Gutes zu tun. Und schliesslich hat man auch noch andere Verpflichtungen.
Wenn es zu schmerzhaften Symptomen kommt
So kann es kommen, dass irgendwann irgendwo etwas zu holpern beginnt. Ein Gelenk fängt an zu zwacken. Der schützende Knorpel ist abgewetzt und es beginnt bei jeder Bewegung Knochen auf Knochen zu schleifen. Bei vielen Menschen kommt es zu Muskelverspannungen. Diese können wiederum andere Muskelverspannungen nach sich ziehen. Dies wirkt sich auf den ganzen Bewegungsapparat aus und kann mit der Zeit zu immer mehr Schmerzen führen, bis hin zu einem chronischen Schmerzsyndrom. Durch solche körperlichen Veränderungen wird die Beweglichkeit zusätzlich eingeschränkt, was zu einem sich immer schneller drehenden Teufelskreis führen kann. Das klingt vielleicht etwas pessimistisch, ist aber in vielen Fällen durchaus Realität.
In der Schweiz werden pro Jahr rund 22’000 künstliche Hüftgelenke und 18’000 künstliche Kniegelenke implantiert und im Implantatregister SIRIS Hüfte und Knie erfasst .
Am 29.01.2024 schreibt das Bundesamt für Statistik: Der Medikamentenkonsum in der Schweiz steigt seit 30 Jahren kontinuierlich an. Insbesondere der Gebrauch von Schmerzmitteln ist von 12% im Jahr 1992 auf 26% im Jahr 2022 gestiegen.
Muss das wirklich sein?
Wann ist Physiotherapie sinnvoll?
Es ist immer einfacher, einen Menschen gesund zu erhalten, als ihn später gesund zu pflegen!
Lass nicht zu, dass ein schmerzender Rücken oder schmerzende Gelenke deinen Alltag beeinträchtigen! Viele von uns wissen, dass wir etwas für unseren Körper tun müssen, aber wie bleibt man dauerhaft fit?
- Welcher Sport ist der richtige für mich?
- Wie hebe und trage ich schwere Dinge, ohne meinen Rücken zu überlasten?
- Führe ich die Übungen, die ich kenne, richtig aus?
Das sind alles Fragen, auf die dein Physiotherapeut eine Antwort hat!
«Manchmal reichen schon einfache Dinge aus, um für den Alltag belastbar zu sein.»
Dieses Zitat von Physiotherapeut Silvio Krebs spricht eine klare Sprache.
Und doch stellt das Leben manchmal irgendwie andere Weichen. Zum Glück können wir in jedem Fall auf Physiotherapeuten in unserer Nähe zählen.
Physiotherapie stemmt vom altgriechischen Begriff phýsis «Natur, Körper» und therapeía «Pflege» oder «Heilung». Man könnte also sagen, dass das grösste Bestreben der Physiotherapie darin liegt, die körperliche Funktionsfähigkeit des Menschen zu erhalten oder wiederherzustellen, beispielsweise nach Unfällen oder Operationen.
Verschiedenen Formen der Physiotherapie
Allgemeine Physiotherapie umfasst je nach Problem und Ursache sowohl aktive als auch passive Behandlungsmassnahmen. Passiv heisst, dass primär die Therapeutin Hand anlegt, etwa in Form von speziellen Griff-, Druck- oder Massagetechniken. Aktiv heisst, dass Sie als Patient unter professioneller Anleitung der Therapeutin Übungen durchführen, je nach Bedarf mit Hilfsmitteln wie Bällen, Gewichten, Gummibändern, oder an speziellen Trainingsgeräten.
Weitere Therapieformen sind
- Lymphdrainage und physikalische Entstauungstherapie kommt bei Problemen mit der Entwässerung des Gewebes zum Einsatz, zum Beispiel bei Herz- und Nierenkrankheiten oder nach Operationen.
- Manuelle Therapie: Mit speziellen Handgriffen arbeitet der Therapeut daran, Bewegungseinschränkungen zu lösen und Schmerzen zu lindern.
- Triggerpunkttherapie hat zum Ziel, sogenannte myofasziale Triggerpunkte zu beseitigen, die die primäre Ursache von Schmerzen und Funktionseinschränkungen darstellen können.
- Elektrotherapie: Medizinische Anwendung von elektrischem Strom
- Ultraschallbehandlungen: Ultraschall kann nicht nur zu diagnostischen, sondern auch zu therapeutischen Zwecken angewendet werden.
- Etc.
Physiotherapeuten lernen ihr Handwerk in drei Jahren Vollzeitausbildung und wählen für jedes Krankheitsbild und für jede Patientin die entsprechende Methode.
Physiotherapie unterstützt die Selbstfürsorge
Physiotherapie weckt Selbstfürsorge
Wir Schweizer und Schweizerinnen haben die Tendenz, zu leisten, bis es nicht mehr geht. Viele von uns erlauben es sich nicht, rechtzeitig für sich selbst zu sorgen.
Selbstfürsorge beginnt, bevor es irgendwo hapert.
Und zwar, damit es gar nicht erst zu hapern beginnt. Dieser Grundsatz ist in unserer Gesellschaft und auch in christlichen Kreisen nicht sehr verankert. Sich für andere zu bemühen, ist da besser angesehen. Geben ist seliger als Nehmen. Ja, wie selig kann es einen machen, jemandem etwas Gutes zu tun! Aber nur dann, wenn man selbst und der eigene Körper dabei nicht ausbrennt. Anstrengung ja, Überanstrengung auch mal, aber danach wieder Entspannung und Erholung.
Unser Leben spielt sich oft so sehr im Kopf ab. Wir wissen, was eine gute Mutter ist, ein guter Mitarbeiter, ein guter Chef. Mit diesen Vorstellungen unterwegs, verlieren wir unter Umständen immer mehr unser Körpergefühl. Und das Bauchgefühl, das uns so viel zu sagen hätte. Merken, wann wir müde sind, körperlich und auch psychisch. Wann etwas zu viel wird und eine Anpassung erfordert. Und diese dann auch tätigen. Etwas Zeit nur für sich selbst. Zum Entspannen, zum Verweilen, zum einfach da Sein.
Regelmässig Zeit, um seinen Körper zu pflegen: Bewegung, Gymnastik, Sport.
Unsere Gesundheit wird es uns danken!
© christliche-lebensberatung.ch, 15.8.2024, Autorin: Tabea Räber, arbeitet in der Seniorenpflege